Implantologie

Wann braucht man Implantate?

Wenn Zähne nicht angelegt oder durch einen Unfall/Karies verloren gegangen und die benachbarten Zähne kariesfrei sind. Sehr häufig werden obere erste und zweite Schneidezähne bzw. obere und untere „Fünfer“ (= 2. kleiner Backenzahn) von Natur aus nicht angelegt. Bei Unfällen werden sehr häufig die oberen Frontzähne komplett ausgeschlagen.

Wenn keine Backenzähne für eine zementierte Brücke mehr vorhanden sind oder die Lücke für eine Brücke zu groß ist. Wenn man der wackelnden Teil- oder Totalprothese überdrüssig ist, seine 3. Zähne am Abend nicht ins Glas legen und wieder mit festen „eigenen“ Zähnen lachen und essen will. Voraussetzung dafür ist allerdings ein ausreichendes Knochenangebot im Ober- bzw. Unterkiefer um möglichst viele und lange Implantate einsetzen zu können.

Mit Hilfe von Knochenvermehrung bzw. Knochenaufbau können jedoch auch „schwierige“ Fälle gelöst werden! Wenn die Teil- oder Totalprothese beim Sprechen und Essen heraus fällt und man sich eine Lösung wie oben nicht leisten will, kann die Teil- oder Totalprothese an Implantat getragenen Druckknöpfen( sog. Kugelknopfanker) verankert werden, hält beim Essen und Sprechen absolut fest und bleibt über Nacht im Mund!

Was ist ein Implantat überhaupt?

Künstliche Hüften (Hüftimplantate), künstliche Gelenke, nach einem Bruch verschraubte Knochen – all das ist alltäglich. Die Möglichkeit von Zahnimplantaten ist jedoch noch nicht allgemein bekannt. Tatsächlich stehen erst seit ca. 15 Jahren absolut zuverlässige Systeme zur Verfügung, die die Implantation eines künstlichen Zahnes zum Routineeingriff werden lassen. Zahnimplantate sind aus 100% reinem Titan gefertigt, können nicht abgestoßen werden und verwachsen innig mit dem Kieferknochen. In manchen Fällen sind sogar unmittelbar nach dem Zahnverlust Zahnimplantate möglich, sodass keine provisorischen Prothesen getragen werden müssen.

Wie läuft eine Implantation ab?

implantat 01

Zuerst wird die OP-Region betäubt und das Zahnfleisch eingeschnitten und weggeklappt, sodass der Kieferknochen sichtbar wird (linkes Bild). Die Positionen für die Implantate werden mit „Pilot“-Bohrern markiert.

implantat 02

Anschließend werden mit den „Tiefen“-Bohrern die endgültigen Implantatlängen festgelegt (unten rechts) und die Bohrungen auf den Implantatdurchmesser erweitert. Die Implantate werden eingeklopft oder eingeschraubt.

implantat 03

Abschließend wird das Zahnfleisch wieder dicht vernäht. Die Implantate müssen nun im Unterkiefer 3-4 Monate, im Oberkiefer 4-6 Monate ungestört (= ohne Kaubelastung) einheilen.

Gibt es Risiken beim operativen Eingriff?

Die Risiken bei der Implantation sind ähnlich wie die der Weisheitszahnextraktion. Es kann zu Nachblutungen, Schwellungen und Schmerzen kommen.

Wie kann man einem Misserfolg und den OP-Risiken vorbeugen?

Zur Infektionsverhütung werden über 5 Tage Antibiotika gegeben. Die auftretende Schwellung bekämpft man mit Eiskompressen und abschwellenden Schmerzmitteln. Die Freilegung und das Einsetzen der Brücke oder der Prothese erfolgt im Unterkiefer nach 3-4Monaten schleimhautgedeckter Einheilzeit, im Oberkiefer nach 4-6 Monaten. Die einzigen Feinde des Zahnimplantates sind abnorm hohe Belastungen (Knirschen), zu wenig vorhandener Knochen und Bakterien, die wie beim natürlichen Zahn zu Entzündungen führen können (Implantatparodontose). D.h. wenn Sie Ihre Implantate nicht sorgfältigst und RICHTIG pflegen werden diese wie natürliche Zähne herauseitern.

Die Implantate bedürfen daher einer doppelt so Intensiven Pflege, wie die natürlichen Zähne und einem engen Kontrollzeitraum. In unserer Praxis finden die modernsten Implantatsysteme Anwendung, die durch die einzigartige Oberflächenvergrößerung („Plasmaspray“) den Druck wie ein natürlicher Zahn im Kieferknochen verteilen. Die Infektionsgefahr und damit der Verlust des Implantates werden durch die hochglanzpolierte Aufsatzhülse und regelmäßige Kontrollen in unserer Praxis und vor allem eine perfekte Hygiene minimiert.


Sind Vorbehandlungen notwendig?

Im Einzelfall kann es notwendig sein bei nicht ausreichend starkem Kieferknochen, ein Knochenmaterial zur Implantataufnahme aufzutragen. Hygienische, bakterienfreie Verhältnisse sind für den Erfolg der Implantation unabdingbar, daher kann eine Parodontitisbehandlung im vorhinein notwendig sein.

Sind Alternativen vorhanden?

Ja, für jede Implantatplanung gibt es auch eine klassische prothetische Alternative. Die optimale Lösung für Ihre Behandlungssituation lässt sich nur durch eingehende Diagnostik eruieren.

Wie lange dauert die komplette Behandlung bis zur endgültigen Versorgung?

Die Implantatversorgung gliedert sich in vier Abschnitte:

  • Eingehende Planung (Abdrücke-Modelle-Röntgenbilder)
  • Vorbehandlungen (u.U. Zahnsanierungen,Professionelle Zahnreinigungen,u.U. Parodontitisbehandlung) 1 Monat
  • Implantat-OP (= Implantatinsertiation+Freilegung nach der Einheilphase von 3-6 Monate)
  • Prothetische Versorgung (Je nach Versorgungsart 4-6 Wochen)

Was kosten Implantate?

Eine Faustregel gibt es nicht. Wir erstellen jedoch für jeden unserer Patienten gerne einen individuellen Kostenvoranschlag.