Die konservierende Zahnheilkunde (Zahnerhaltung) ist für unsere Patienten von herausragender Bedeutung, da die notwendige medizinische Versorgung mit einem ästhetischen Erscheinungsbild einhergeht, wobei die Erhaltung des Zahnes natürlich im Vordergrund steht.
Zahnerhaltung
Warum kommt es zur Wurzelbehandlung?
Zu einer Wurzelbehandlung kommt es immer dann, wenn das Zahnmark (bestehend aus Nerven und Blutgefäßen) sich entzündet hat. Häufigster Grund ist die Karies. Karies löst die Zahnhartsubstanz auf, es entsteht ein "Loch im Zahn", wodurch das Zahnmark nun freiliegt und von Bakterien besiedelt werden kann. Dies verursacht eine akute oder chronische Pulpitis (Entzündung des Zahnmarkes). Die akute Form der Pulpitis kann sehr schmerzhaft sein, teils unerträglich, die chronische, die auch schmerzhaft sein kann, verläuft in der Regel schmerzlos, kann jedoch akut werden ("Der Zahn geht hoch"). Ein anderer Grund, warum man Zähne wurzelbehandeln muss, ist die Zahnfraktur, bei der das Zahnmark ebenfalls freiliegen kann. Nicht bei allen Zahnfrakturen ist eine Wurzelbehandlung möglich, in manchen Fällen muss der Zahn gezogen werden.Wie ist die Prognose einer Wurzelbehandlung?
Die Erfolgsaussichten für einen Erfolg einer Wurzelbehandlung stehen ca. bei 75-80%. Eine Erfolgsgarantie für den 100% Erfolg der Behandlung gibt eis leider nicht.Wie viele Sitzungen nötig bis Behandlung abgeschlossen?
Im günstigsten Fall reichen zwei Sitzung aus, in problematischen Fällen sind 3-6 Sitzungen notwendig, zwischen denen in aller Regel zwei Wochen liegen. Wenn ein Zahn länger als sechs Monate nicht definitiv versorgt wird, sinkt die Erfolgsrate rapid ab.Ist eine Betäubung bei der Wurzelbehandlung notwendig?
Jein. Eine Lokalanästhesie wird immer notwendig sein, wenn der Zahn noch lebt, wenn er also noch vital ist. Dies wird mittels Kältetest untersucht. Wenn ein Zahn abgestorben ist, ist eine Betäubung nicht notwendig.Einzelne Schritte der Wurzelbehandlung
1) Lokalanästhesie. In manchen Fällen ist eine Betäubung nicht notwendig, z.B wenn der Zahn so weit geschädigt ist, dass der Nerv bereits abgestorben ist. Im Regelfall ist die Spritze leider nicht zu vermeiden.
2) Trepanation - Durchbohrung des Zahnes. Der Zahnarzt bohrt ein Loch in den Zahn, um zum Nerv ("Pulpa") zu gelangen.
3) Aufbereitung des Kanales/der Kanäle. Mit maschinellen Instrumenten oder Handinstrumenten wird nun der oder die Nervkanäle (pro Zahnwurzel ein Nervkanal) des Zahnes befreit von den Blutgefäßen und Nerven.
4) Desinfektion. Der Zahn wird gespült und von Bakterien befreit. Eine völlige Keimfreiheit ist nicht möglich, Ziel ist eine möglichst hohe Keimreduktion, da im Kanal noch verbliebene Keime zu einer Reinfektion führen können.
Wurzelbehandlung 1
5) medikamentöse Einlage. Der Zahn wird mit einer medikamentösen Einlage versorgt, das heißt in die gesäuberten und desinfizierten Nervkanäle wird ein entzündungshemmendes Medikament eingebracht, um die verbliebenen Bakterien im Nervkanal uns vor allen Dingen an der Wurzelspitze zu eliminieren. Der Patient muss noch mal kommen.
6) Abfüllen des Kanals oder provisorische Einlage. Der Zahn wird definitiv gefüllt. Die Nervkanäle werden nochmals gesäubert, alle Medikamentenreste entfernt und die Nervkanäle bis zur Wurzelspitze mit einem definitiven beständigen Material gefüllt. So werden alle Hohlräume verschlossen und neue Bakterien können sich nicht mehr ansiedeln.
7) Das Loch im Zahn wird definitiv verschlossen.
Wurzelbehandlung 2
Muss ich für eine Wurzelbehandlung geröntgt werden? Ja! Ohne Röntgenaufnahmen ist eine Wurzelbehandlung nicht möglich. Vor Beginn der Wurzelbehandlung Messaufnahme(n) während der Wurzelbehandlung Kontrollaufnahme nach Abschluss der Wurzelbehandlung
Ist die Wurzelbehandlung schmerzhaft?
Oft hört man Horrorgeschichten über die Wurzelbehandlung. Tatsache ist: In der überwiegenden Zahl der Fälle verläuft die Wurzelbehandlung völlig schmerzfrei. Viele Patienten sind überrascht, wenn sie bei der Wurzelbehandlung nichts spüren.Was kostet eine Wurzelbehandlung?
Wie in allen Bereichen der Zahnerhaltung wird eine „Basisversorgung“ von den gesetzlichen Krankenkassen vollständig getragen, sofern diese nach den Richtlinien der Krankenkassen erfolgt. Diese Richtlinien besagen, dass die Kosten für eine „Wirtschaftliche, Ausreichende, Notwendige und Zweckmäßige“ Wurzelbehandlung übernommen werden. „Ausreichend“ stellt aber kein Qualitätsstandard (Schulnote 4!) unserer Praxis dar. Daher bieten wir Ihnen natürlich auch eine Behandlung, welche eher unserem Qualitätsstandard entspricht und darüber hinaus die Erfolgswahrscheinlichkeit der Wurzelbehandlung auf über 95% erhöht. Dies macht zusätzliche Behandlungsmaßnahmen notwendig, welche über das Maß der Krankenkassen hinaus gehen und dann nicht mehr von diesen übernommen werden. Die zusätzlichen Kosten richten sich nach der Anzahl der zu behandelnden Wurzelkanäle.Wer übernimmt die Kosten für die Behandlung?
Die Behandlung muss bei der Krankenkasse – ähnlich wie Zahnersatz – beantragt werden, wird aber vollständig von der Krankenkasse übernommen. Wie kann ich meinen Beitrag bei der häuslichen Zahnpflege leisten? Zahnfleischentzündungen lassen sich durch regelmäßige Zahnpflege verhindern – am besten durch gründliches Zähneputzen nach jedem Essen. Putzen Sie regelmäßig morgens und besonders abends die Zähne. Wichtig ist auch, die Zahnbürste regelmäßig zu wechseln. Allerdings reichen diese Maßnahmen nicht immer aus, denn normale Zahnbürsten reinigen nur die Vorder- und Rückseite der Zähne. Für die Zahnzwischenräume empfiehlt sich der Gebrauch von Zahnseide oder speziellen Zwischenraumbürstchen. Das Risiko einer Zahnfleischentzündung und damit einer Parodontitis lässt sich so extrem senken. Spezielle Hilfsmittel für Zuhause erhalten Sie ebenfalls im Rahmen der professionellen Zahnreinigung.Die professionelle Zahnreinigung auf einen Blick
Je nach Bedarf führt Ihr Zahnarzt die folgenden Behandlungsschritte durch:- Zahnmedizinische Untersuchung und Erläuterung der Behandlung
- Vollständige Entfernung aller harten (Zahnstein, Verfärbungen) und weichen
- (Plaque) Ablagerungen auf Zahn- und erreichbaren Wurzeloberflächen
- Reinigung der erreichbaren Zahnwurzeloberflächen und der
- Zahnzwischenräume ohne parodontalchirurgische Eingriffe mit dem Air-Flow-Hochdruckstrahlgerät
- Politur von Zahnkronen- bzw. der klinisch sichtbaren Zahnwurzeloberflächen mit Polierinstrumenten und -pasten
- Kontrolle, Nachreinigung und Fluoridierung
- Anleitung zur richtigen Mundhygiene
Was ist Parodontitis?
Parodontitis ist eine Entzündung des Zahnhalteapparates (Parodont). Dazu zählen der Kieferknochen, das Zahnfleisch, der Zahnhals, das Wurzelzement und die Wurzelhaut. Das Wurzelzement ist der äußere Teil des Zahns, der vom Zahnfleisch umschlossen wird. Außen wird das Wurzelzement durch die Wurzelhaut umfasst.Wie entsteht eine Parodontitis?
Im Zahnbelag auf Zahnoberflächen und am Zahnfleischrand sammeln sich Bakterien, die eine Zahnfleischentzündung auslösen. Allmählich greift die Entzündung auf den Zahnhalte-Apparat über – man spricht von Parodontitis. Zunächst entsteht eine Zahnfleischtasche. Dehnt sich der Prozess auf den knöchernen Anteil des Zahnhalte-Apparates aus, kann eine Knochentasche entstehen. Darin lagert sich wiederum Zahnbelag ein und der Prozess schreitet unaufhaltsam in Richtung Wurzelspitze fort. Ergebnis: Der Zahn lockert sich.paradontitis
Gibt es weitere Ursachen für Parodontitis? Die Hauptursache der Parodontits ist der Zahnbelag. Es gibt jedoch eine Reihe von anderen Faktoren, welche im Einzelfall abzuklären sind: Je zähflüssiger der Speichel ist, desto schlechter ist seine reinigende Wirkung Mundatmung führt zur Austrocknung der Schleimhäute Allergien Allgemeinerkrankungen (Diabetes, Leukämie) Genetische Disposition (Vererbungsfaktoren)Wie äußert sich eine Parodontitis?
Meist schreitet die Parodontitis relativ langsam voran. Erst nach geraumer Zeit entstehen umfangreiche Schäden. Das entzündete Zahnfleisch schwillt an, ist stark gerötet und es kommt zu Zahnfleischbluten. Da keine Schmerzen auftreten, ist das Bluten ein ernstzunehmendes Alarmsignal.- Übler Mundgeruch
- Eiterausfluss aus den Taschen
- Freilegung der Zahnhälse
- Lockerung der Zähne, schließlich Zahnverlust
Weitere Symptome sind:
Wie läuft die Behandlung ab?
Grob gesagt ist das Hauptziel der Behandlung die Eliminierung der Parodontitis verursachenden Bakterien in der Mundhöhle. Dies erfolgt in 4 Stufen: Entfernung der Bakterien auf der Zahnoberfläche durch eine professionelle Zahnreinigung. Die Professionelle Zahnreinigung (PZR) ist nicht nur eine Vorsorgemaßnahme, sondern auch ein Bestandteil der Parodontitistherapie. So können weiche und harte Plaques über dem Zahnfleischrand entfernt werden. Eliminierung der Bakterien in den Mundschleimhäuten. Dafür benötigen Sie eine spezielle Mundspüllösung und eine spezielle Zahnpasta. Beides erhalten Sie bei der professionellen Zahnreinigung in unserer Praxis. Säuberung der Zahnfleischtaschen unterhalb des Zahnfleisches unter Anästhesie (eigentliche Parodontitisbehandlung) in zwei Sitzungen. Zur erfolgreichen Therapie gehört auch eine gute Nachsorge. Parodontitis-Patienten sollten regelmäßig alle drei bis sechs Monate Zähne und Zahnfleisch vom Zahnarzt kontrollieren lassen. Dazu gehören auch eine Zahnreinigung sowie das regelmäßige Nachmessen der Zahnfleischtaschen.Kinderzahnheilkunde
Die Kinderzahnheilkunde ist ein Teilgebiet der Zahnmedizin zur speziellen Behandlung aller Krankheiten im Zahn-, Mund- und Kieferbereich während der Kindheit, also von der Geburt bis zur Pubertät. Dabei steht besonders bei den ganz kleinen Patienten die psychologische Komponente im Vordergrund. Durch besonders viel Zeit und Einfühlungsvermögen versuchen wir einen Zugang zu unseren kleinen Patienten zu bekommen und vor allen Dingen ein Vertrauensverhältnis zwischen dem Behandler und dem Kind aufzubauen. Ist das Eis erstmal gebrochen und die Angst genommen, können wir –ohne risikoreiche Vollnarkose – mit der eigentlichen Behandlung beginnen.